Franchising – Die Kraft der Marke

Die volkswirtschaftliche Bedeutung von Franchising wird noch zunehmen, so die Überzeugung von Prof. Christian Homburg, Franchise-Experte und Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Marketing an der Mannheimer Universität. Da Produkte und Dienstleistungen immer austauschbarer werden, wird die Marke zum Unterscheidungsmerkmal schlechthin. Ist sie stark, stellt sie einen deutlichen Orientierungspunkt in der Flut der konkurrierenden Angebote dar. Und das gilt auch im Franchising – ist das Nutzungsrecht der Marke doch das wichtigste Versprechen des Franchise-Gebers gegenüber dem Gründer. Es lautet: „Ich führe Dir Kunden zu!“

Als logische Konsequenz ergibt sich daraus: Eine der wichtigsten Franchise-Geber-Leistungen ist überregionales Marketing und das Bereitstellen regionaler Marketing-Tools. Es betrifft das Absatzmarketing auf der einen und das Standort- bzw. Franchise-Marketing auf der anderen Seite in gleichem Maße. Denn auch auf dem Markt der Existenzen gilt: Wer eine starke Marke sein eigen nennt, hat es leichter. Sowohl bei der Akquise von Franchise-Partnern als auch beim Finden geeigneter Standorte. Derzeit konkurrieren rund 950 Systeme um eine sinkende Zahl von Gründern. 2001 waren es insgesamt rund 730.000, die sich selbstständig machten. Und davon startete nur etwa jeder Dreizehnte als Franchise-Partner ins Unternehmertum.

Einem Einzelunternehmer wird es heutzutage kaum gelingen eine starke überregionale Marke in kurzer Zeit aufzubauen, da er in der Regel nicht über das dafür notwendige Kapital verfügt. Hier liegt die große Chance der Vertriebsform Franchising. Denn sie bietet die Möglichkeit, die Marke mit begrenztem Kapitalaufwand in die Breite zu tragen. Das funktioniert allerdings nur,wenn Systemzentrale und Franchise-Partner am gleichen Strang ziehen. Die viel zitierte „Win-Win-Situation“ für beide Vertragspartner ergibt sich erst,wenn es gelingt, die Marke in vielen regionalen Bereichen gleichzeitig aufzubauen und so durch Wachstum schnellstmöglich den Markt zu durchdringen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist Finanzkraft allein nicht zwingend notwendig. Vielmehr kommt es beim Marketing-Mix auf Ideenreichtum, eine intelligente Kombination und sinnvolle Verzahnung der Maßnahmen sowie den effizienten Einsatz finanzieller Mittel an. Zahlreiche Franchise-Systeme haben in den letzten Jahren gezeigt, wie das funktionieren kann.

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Franchising ist eine spezielle Art der Zusammenarbeit zwischen rechtlich selbstständigen Unternehmen.
Der Franchise-Geber überlässt dem Franchise-Nehmer gegen Entgelt bestimmte Rechte, z. B. Nutzung bestehender Zertifikationen, Firmen- und Markennamen usw.{/mostip}